Landtagswahl

Erste Prognose zur Wahl des 18. Bayerischen Landtages

Krueger: „Zeitenwende in Bayern“

#FreuDichaufsNeuland
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Mün­chen/Ro­sen­heim — Die ers­te lan­des­wei­te Prog­no­se zur Wahl des 18. Baye­ri­schen Land­ta­ges be­stä­tigt die Um­fra­gen der letz­ten Wo­chen: Die CSU hat mit 35,3 Pro­zent (-12,4 Pro­zent) ih­re ab­so­lu­te Mehr­heit (2013: 47,7 Pro­zent) klar ein­ge­büßt, ist so­gar hin­ter ihr Er­geb­nis bei der Bun­des­tags­wahl im letz­ten Herbst (38,8 Pro­zent) zu­rück­ge­fal­len. Ei­nen Re­kord­wert hat Bünd­nis 90/DIE GRÜ­NEN mit 18,5 Pro­zent (+9,9) er­reicht. Die Freien Wäh­ler (FW) ran­gie­ren mit 11,6 Pro­zent (+2,6) vor der Al­ter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD), wel­che mit 10,9 Pro­zent erst­mals ins Maxi­mi­lia­neum ein­zieht. Die SPD ist mit le­dig­lich 9,9 Pro­zent (-10,7) fünft­stärks­te Par­tei und zweit­größ­ter Wahl­ver­lie­rer. Der FDP ge­lingt mit 5,1 Pro­zent (+1,8) er­neut der Ein­zug in den Baye­ri­schen Land­tag, was der Par­tei DIE LINKE bei 3,5 Pro­zent ver­sagt bleibt. In Sit­zen be­deu­tet dies: CSU 79, Grü­ne 40, FW 25, AfD 24, SPD 21, FDP elf. Die Wahl­be­tei­li­gung ist von 63,6 Pro­zent vor fünf Jah­ren auf nun 72,5 Pro­zent ge­stie­gen. Die Pi­ra­ten­par­tei Deutsch­land be­fin­det sich un­ter den Sons­ti­gen, die auf et­wa fünf Pro­zent ta­xiert wer­den. Den Wahl­abend dürf­te die Fra­ge do­mi­nie­ren, mit wel­chem Koa­li­tions­part­ner die Christ­so­zia­len künf­tig re­gie­ren wer­den: Das Zweier­bünd­nis CSU/FW hät­te ei­ne knap­pe Mehr­heit im Land­tag (104 Man­da­te), Schwarz/Grün ei­ne deut­li­che Mehr­heit (119 Man­da­te).

Zur ers­ten Prog­no­se in der ARD er­klärt der Wirt­schafts­geo­graf und Pub­li­zist Dr. Olaf Konstantin Krueger, Di­rekt­kan­di­dat der Pi­ra­ten­par­tei Deutsch­land für den Stimm­kreis 128 (Ro­sen­heim-West) und Platz 2 der ober­baye­ri­schen Lis­te der Pi­ra­ten­par­tei Deutsch­land zur Wahl des 18. Baye­ri­schen Land­ta­ges:

„Die Prog­no­se zur Wahl des 18. Baye­ri­schen Land­ta­ges be­stä­tigt die Um­fra­gen der Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tu­te, wo­nach die CSU in der Wäh­ler­gunst dra­ma­tisch ab­ge­stürzt ist. Bayern er­lebt da­mit ei­ne po­li­ti­sche Zei­ten­wen­de. Die seit Jahr­zehn­ten bun­des­weit be­ob­acht­ba­re Auf­fä­che­rung der Par­teien­land­schaft hat nun auch Bayern er­fasst. Trotz der Fünf-Pro­zent-Sperr­klau­sel sind sechs Par­teien in Frak­tions­stär­ke im Ma­xi­mi­lia­neum ver­tre­ten. Gleich­wohl hat die CSU er­neut den Auf­trag zur Re­gie­rungs­bil­dung. Sie soll­te da­bei auf Sta­bi­li­tät set­zen. Falls die Prog­no­se dem spä­te­ren Wahl­er­geb­nis ent­spricht, ist der Wahl­aus­gang ein deut­li­ches Sig­nal an die Bun­des­haupt­stadt Ber­lin: Die Gro­ße Ko­a­li­tion ver­liert an Rück­halt, Bun­des­kanz­le­rin An­ge­la Mer­kel ist ge­schwächt und die Gro­ße Ko­a­li­tion wa­ckelt, soll­te die Land­tags­wahl in Hes­sen ähn­lich aus­ge­hen.

Die Pi­ra­ten­par­tei hat ihr Er­geb­nis von zwei Pro­zent beim letz­ten Ur­nen­gang in Bayern nicht aus­bauen kön­nen. Den­noch hat ihr Kern­the­ma, die di­gi­ta­le Trans­for­ma­tion, in die po­li­ti­sche De­bat­te brei­ten Ein­zug ge­hal­ten. Für mich als Di­gi­tal­po­li­ti­ker ist wich­tig, dass ein so­zial­di­gi­ta­ler Pa­ra­dig­men­wech­sel statt­fin­det: Die di­gi­ta­le Trans­for­ma­tion er­for­dert cou­ra­gier­te Ant­wor­ten, ver­langt nach ei­ner kon­so­li­dier­ten und pro­ak­ti­ven Di­gi­tal­po­li­tik. Der Wirt­schafts­stand­ort Bayern muss agil, zu­kunfts­fä­hig und kri­sen­fest sein, die Di­gi­tal­wirt­schaft viel­fäl­tig ge­för­dert wer­den, so­wohl fi­nan­ziell als auch durch in­no­va­tions­freund­li­che Rechts­rah­men. Füh­rung und Tempo sind nö­tig beim Auf­bau der not­wen­di­gen flä­chen­de­cken­den Gi­ga­bit-In­fra­struk­tur, ei­ne In­no­va­tions­of­fen­si­ve für Künst­li­che In­tel­li­genz als Schlüs­sel­tech­no­lo­gie, ih­rer Ver­bin­dung mit dem Know-how der in­dus­tri­el­len Pro­duk­tion, Au­to­ma­tion und Ro­bo­tik so­wie In­ves­ti­tio­nen in di­gi­ta­le Tech­no­lo­gien für ver­netz­te Pro­duk­tion und Pro­duk­te. Der Wan­del muss po­li­tisch, wirt­schafts­freund­lich und so­zial­ver­träg­lich ge­stal­tet wer­den. Die­se Auf­gabe ist ei­ne dauer­haf­te.

Über­dies sind die PIRATEN ei­ne in­ter­na­tio­na­le Be­we­gung. Das baye­ri­sche Wahl­er­geb­nis wird gründ­lich ana­ly­siert wer­den. Die Pi­ra­ten­par­tei Deutsch­land blickt an die­sem Wahl­abend aber schon auf die be­vor­ste­hen­de Land­tags­wahl in Hes­sen und die Eu­ro­pa­wahl 2019, für wel­che sie ihre Lis­te be­reits auf­ge­stellt hat. Rü­cken­wind ver­spü­ren die PIRATEN da­bei durch die jüngs­ten Kom­mu­nal­wahl­er­geb­nis­se in der Tsche­chi­schen Re­pu­blik. Hier konn­te die Pi­ra­ten­par­tei deut­li­che Ge­win­ne ver­zeich­nen, er­reich­te im lan­des­wei­ten Durch­schnitt sie­ben Pro­zent, in Prag so­gar 17 Pro­zent. Ins­ge­samt er­ran­gen die PIRATEN in Tsche­chien 358 kom­mu­na­le Man­da­te.“

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